Kleine Kartenkunde

Hier ein kurzer Schnellkurs für die Verwendung der Karte im unbekannten Gelände. Zuerst das Wichtigste, die Zeichenerklärung :

Wege:  als Linien punktiert usw. schwarz dargestellt: Hauptstraße, Forststraße, Fußweg …

Wegverlauf: durchlaufend rote Linie (auch grün), Wegnummern in roten (bzw. grünen) Zahlen

Gewässer: blau dargestellt

Bodenbeschaffenheit: Wald: grün, Wiese, Äcker: weiß, oder mit entsprechendem Bewuchs

Geländebeschaffenheit:  braune Höhenlinien: der Abstand zwischen den braunen Linien bedeutet jeweils  20 m Höhenunterschied. (in der Natur nicht sichtbar) Eng zusammen liegende Linien bedeuten daher: steiles Gelände. Und geht der Weg ca. parallel zu den Höhenlinien, ist es ziemlich eben! Das kann für das  Einteilen der Kräfte  sehr wichtig sein!

Schwarze Symbole: Kirche, Mühle, Kapelle, Häuser (mit Fahne = Gasthaus, mit Traube = Buschenschank)

Bitte bemühen Sie sich gleich  beim Beginn der Wanderung, jederzeit den momentanen Standort  bestimmen zu können.  Dazu nehmen Sie die Karte und suchen den Ausgangspunkt auf der Karte ( wohl in den meisten Fällen bekannt) Beachten Sie, dass beim Einordnen der Karte die Himmelsrichtung nicht berücksichtigt wird.

Karte „einordnen“: Halten Sie die Karte vor sich, so wie der Weg vor Ihnen liegt. Und markieren mit Ihrem Daumen die Ausgangslage. Im Lauf der Wanderung rückt der Daumen entsprechend des Wanderverlaufes auf der Karte weiter. Queren Sie z.B. ein Gewässer, so muss Ihr Daumen das Gewässer anzeigen. Geht es steil bergauf, so muss  Ihr Daumen  Höhenlinien queren. Kommen Sie auf eine freie Fläche, wird es auf der Karte angezeigt und Ihr Daumen liegt genau dort.

Häufig gestellte Fragen.

„Was mache ich, wenn ich mich trotzdem verlaufen habe?“ Gehen Sie den Weg zurück, bis Sie zu einem auf der Karte verlässlich angezeigten Punkt kommen. Die Nummer des Weges, welchen Sie gerade begehen, ist laufend an der Markierung angebracht. Erst wenn  die Wegnummer  und eine markante Signation  (siehe oben) übereinstimmt ( z.B. Queren eines Gewässers; aber in der richtigen Richtung) wissen Sie, wo genau Sie sich befinden.

„Kann ich schon vor der Wanderung sehen, ob der Weg steil, flach oder fallend ist?“ Ja. Je enger die braunen Höhenlinien beisammen sind und je mehr Linien der Weg schneidet, desto steiler bzw. abschüssiger  ist die Wanderung. Gehen Sie eine Höhenlinie entlang und schneiden diese nicht, so ist der Weg eben. In der Karte sind nur die Höhenlinien  1000 und 1200 bezeichnet, geht z. B. die Wanderung von 1200 in Richtung 1000, so geht der Weg bergab, und jeweils 20m pro Linie kann man selbst ausrechnen.

„Kann ich vor der Wanderung beurteilen, ob ich eher durch Wälder oder im freien Gelände gehen werde?“ Ja.  Wenn der Weg auf der Karte durch weiße Flächen führt, haben Sie freie Aussicht, führt der Weg durch grüne Flächen, gehen Sie durch den Wald.

„Kann ich sehen, wie lange der Wanderweg sein wird, und in welchem Zustand er ist?“ Ja. 1cm auf der Karte entspricht 250m. 4 cm sind daher 1 km  in der Natur. Ein mit Punkten dargestellter Weg ist ein schmaler Pfad, der strichliert dargestellte Weg ist ein breiter Fußweg usw.

 Nun wünsche ich Ihnen viel Freude beim Wandern mit der Wanderkarte und hoffe, dass Sie (wieder) auf den Geschmack des Kartenlesens gekommen sind. Ihr www.wanderfreund.at

Literaturhinweis: Erlebnisreich wandernVerband Alpiner Vereine Österreichs