Den Namen verdankt der Ort jenem, in die Lemsitzebene auslaufenden breiten Bergrücken, der in den Aufzeichnungen als "Grail" bezeichnet wurde. Der Name "Greisdorf" taucht urkundlich erst im Jahre 1474 im Zusammenhang mit einer Streitsache auf. Diese Streitsache, die in der Umgebung ausgetragen wurde, hat sogar Kaiser Franz Josef beschäftigt:
1859 erließ Sr. Majestät der Kaiser ein Gesetz zur Besteuerung der in jedem Haushalt verbrauchten Menge an Wein, Most und Fleisch. Der Gemeindevorsteher von Greisdorf war angewiesen, für seine 144 Häuser 132 Gulden und 46 Kreuzer einzutreiben. Unter der Bevölkerung um Stainz gab es aber viele Arme, die kaum je einen Tropfen Wein getrunken haben.
So wurde die "Verzehrungssteuer" als ungerecht empfunden, weshalb sich die Gemeindevorsteher unter dem Druck der Bevölkerung widersetzten, die Steuer einzutreiben. Um den Widerstand zu brechen, setzte der Bezirksvorsteher von Deutschlandsberg unter Assistenz der Gendarmerie eine Kommission ein, um die Steuerschuld beim Gemeindevorsteher ersatzweise einzuheben.
Bei der am 4.Dezember 1860 im Hause des Gemeindevorstehers vorgenommenen Viehschätzung kam der Volkszorn zum Ausbruch. Um "ihren" Gemeindevorsteher zu schützen, verjagten die Greisdorfer Bauern die Exekutionskommission. Auch ein, über die drohende Verurteilung ausgesprochener „allerhöchster Gnadenakt“, konnte den Widerstand gegen die verhasste Steuer nicht brechen.
Und Sr. Majestät der Kaiser enttäuschte seine Stainzer nicht. Wegen des unerwartet großen Widerstandes wurde dieses wahrscheinlich im Eiltempo entstandene, unfertige Gesetz aus "staatspolitischen Überlegungen" mit 1.November 1862 endlich wieder aufgehoben, d.h. der Haustrunk war wieder steuerfrei, und ist es bis heute!
Text: TV Schilcherland Stainz - G. Eger Foto: zur Verfügung gestellt von Hist. Buschenschank Hackl Quelle: Infotafel Greisdorf - Koralm Kristall Trail