Im Jahre 1826 erwarb Josef Angelis, ein Stainzer Bürger und Gasthausbesitzer den Engelweingarten aus dem Besitz des ehemaligen Augustiner- Chorherrenstiftes Stainz ( 1785 aufgelassen) . 1847 besuchten Erzherzog Johann und Kaiser Ferdinand I. Mit Gemahlin den Engel-weingarten. Erzherzog Johann ließ damals den einzigen Zufahrtsweg für den hohen Gast herrichten.
Der Hofzug blieb aber trotzdem im Hohlweg stecken und der Kaiser musste den restlichen Weg zu Fuß zurücklegen. Der damals schon angelegte Schilcherweingarten wurde vom Kaiser bewundert. 1889 kaufte die Sparkasse Stainz das bescheidene Gasthaus und den Weingarten von den Nachkommen der Angelis. Seit 1971 wird der Engelweingarten vom jetzigen Besitzer, der Familie Hösl geführt.
Der Stainzer Schilcher Erzherzog Johann war ein großer Förderer des Schilchers (um 1850). Sein Verwalter Anton Neuhold errichtete die erste Schilcherrebschule. Um 1867 kam die Reblaus auch nach Österreich und in die Steiermark, und es schien das Ende des Schilcheranbaues gekommen zu sein. Dem damalige Pächter des Engelweingartens, Josef Puchas sen. gelang 1930 bis 1940 das Veredeln der Wildbacher Reben auf Rebalus resistente amerikanische Unterlagen.
In den 1950er Jahren füllte Ök.-Rat Max Gschiel den Schilcher erstmals in Flaschen ab . Auf einer Gesamtanbaufläche von ca. 400 ha in unserem Gebiet werden jährlich ca. 2 Mill. l Wein, hauptsächlich Schilcher, Blauer Wildbacher, Weißburgunder, Welschriesling und Zweigelt, gekeltert.
Text+Fotos: TV Schilcherland Stainz- Reinischkogel W.Bräunlich Quellen: Stainz und Umgebung, M.G. Stainz Infotafel "Der Engelweingarten und der Stainzer Schilcher" - Koralm Kristall Trail